Der Gedanke ist verlockend: Stundenlang spielen, dafür sogar noch Geld kassieren und das Ganze bequem neben dem Studium organisieren. Für viele klingt das fast zu schön, um wahr zu sein. Doch wie steht es wirklich um diesen vermeintlichen Traumjob? Lässt sich das Gaming-Hobby tatsächlich in bare Münze verwandeln und taugt Game-Testing als flexibler Nebenjob für den Unialltag? Ein Blick hinter die Kulissen der Branche liefert spannende Antworten.
Wie funktioniert der Nebenjob als Game-Tester überhaupt?
Game-Tester sind längst nicht mehr nur fest angestellte Mitarbeiter großer Studios. Vielmehr hat sich ein vielfältiges Feld aufgetan, das von professionellen Testjobs bis zu freiberuflichen Mikroaufträgen reicht.
In den klassischen Entwicklungsstudios kümmert sich das QA-Team, also die Qualitätssicherung, intensiv um die Spiele, bevor sie überhaupt das Licht der Öffentlichkeit erblicken. Hier wird tage- oder wochenlang jedes Level, jede Spielfunktion akribisch geprüft. Fehlerprotokolle werden penibel ausgefüllt, alles mit dem Ziel, das spätere Spielerlebnis möglichst fehlerfrei und rund zu gestalten.
Ein anderes Beispiel liefert die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Dort prüfen nebenamtliche Tester die Spiele auf jugendgefährdende Inhalte. Der Zeitaufwand variiert, im Schnitt sind es rund zehn bis dreißig Stunden pro Spiel. Die Tester spielen die Titel komplett durch und erstellen im Anschluss eine fundierte Einschätzung.
Wesentlich flexibler und vor allem für Studenten leichter zugänglich sind die zahllosen Online-Plattformen wie Testerheld oder TestCloud. Hier werden kleinere Testaufträge vergeben, die oft bequem von zu Hause aus erledigt werden können. Vom simplen Bedienungstest bis zum gezielten Bug-Hunting reicht die Palette.
Gerade im Bereich Online-Glücksspiel gibt es zudem einen stetigen Bedarf an zuverlässigen Testern. Denn hier kommt es besonders auf fehlerfreie Abläufe an, um Rechts- und Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. So werden zum Beispiel Aviator Spiele Casinos von Coincierge.de getestet, um die Qualität und Seriosität der Plattformen sicherzustellen.
Ein ganz anderer Zugang ergibt sich über Streaming und Content Creation. Wer mit eigenem Twitch- oder YouTube-Kanal aktiv ist, kann erste Erfahrungen als Spieletester sammeln und parallel Reichweite aufbauen. Entwickler werden durchaus aufmerksam auf talentierte Streamer und laden diese gelegentlich zu Vorabtests oder Beta-Versionen ein.
Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sind für den Job als Game-Tester gefragt?
Die gute Nachricht: Niemand muss Informatik oder Game-Design studiert haben, um als Game-Tester loslegen zu können. Gefragt sind vor allem Neugier, Ausdauer und ein gewisser Blick fürs Detail. Technisches Grundverständnis erleichtert die Arbeit, ist aber kein Muss.
Ein stabiler PC oder eine Konsole auf dem aktuellen Stand gehören jedoch ebenso zur Grundausstattung wie eine zuverlässige Internetverbindung. Wer von unterwegs aus arbeiten will, sollte auch ein gutes Smartphone parat haben, denn mobile Games machen inzwischen einen Großteil der Tests aus.
Sorgfalt ist beim Testen das A und O. Fehler müssen nicht nur entdeckt, sondern auch nachvollziehbar dokumentiert werden. Screenshots, kurze Videos und exakte Beschreibungen gehören deshalb zum Handwerkszeug. Gerade bei größeren Plattformen und professionellen Auftraggebern zählt am Ende die Qualität der Berichte.
Englischkenntnisse sind hilfreich, da viele Testportale und Softwaretools auf Englisch laufen. Vor allem aber braucht es Konzentration und Geduld, denn Spiele testet man nicht zum reinen Vergnügen. Oft müssen einzelne Sequenzen immer wiederholt werden, um Bugs zuverlässig nachzustellen.
Eine gewisse Gaming-Affinität schadet freilich nicht. Wer bereits Erfahrung mit unterschiedlichen Spielmechaniken und Genres gesammelt hat, erkennt Schwachstellen schneller und kann diese fundierter einordnen.
Welche Verdienstmöglichkeiten bestehen wirklich?
Bei der Bezahlung zeigt sich schnell, dass der Job zwar ein nettes Zubrot bietet, als Haupteinnahmequelle aber nur selten taugt. Plattformen wie Testerheld oder TestCloud vergüten einfache Tests meist mit zehn bis fünfzehn Euro pro Stunde. Umfangreichere Bug-Tests oder detaillierte Reports bringen auch schon mal zwischen dreißig und zweihundertfünfzig Euro pro Projekt ein.
Manche Angebote versprechen bis zu einhundertdreiundsiebzig Euro pro Test. Dahinter verbergen sich allerdings meist komplexere oder zeitintensive Aufträge, die nicht für jeden Einsteiger geeignet sind. Ganz anders verhält es sich bei Jobs wie bei der Bundesprüfstelle. Dort gibt es nur wenige Projekte pro Jahr, die Vergütung bewegt sich insgesamt im unteren Bereich. Als Haupteinnahmequelle ist das also kaum planbar.
Dazu kommt: Auftragslage und Verdienst schwanken erheblich. In aktiven Monaten sind durchaus einige Hundert Euro nebenbei drin, in anderen Wochen kann es hingegen komplett ruhig bleiben. Wer also einen festen Nebenverdienst einplant, muss sich auf diese Unregelmäßigkeit einstellen.
Steuerlich sind die Einnahmen grundsätzlich meldepflichtig. Bereits ab 520 Euro im Monat greift die Minijobgrenze. Wer darüber hinaus verdient, muss sich eventuell auf zusätzliche Abgaben oder Veränderungen beim Studentenstatus einstellen. Auch BAföG und Krankenversicherung können betroffen sein. Hier lohnt ein genauer Blick auf die eigenen Freibeträge und eventuelle Pflichten.
Welche Perspektiven der Einstieg als Game-Tester eröffnet
Für manche ist Game-Testing ein netter Zeitvertreib neben der Uni. Für andere hingegen entwickelt sich daraus der erste Schritt in die Spielebranche. Tatsächlich sammeln Tester wichtige Erfahrungen im Bereich Qualitätssicherung und Spieleanalyse, die später als Türöffner dienen können.
Wer zuverlässige Berichte liefert und ein gutes Netzwerk aufbaut, schafft es mitunter, für größere Projekte empfohlen zu werden. Damit wächst auch die Chance, in einem Studio langfristig Fuß zu fassen. Programme wie das Gründungsstipendium „Press Start“ fördern zudem studentische Initiativen in der Spieleentwicklung. Wer eigene Spielideen hat und bereits Einblick in die Branche gewonnen hat, kann sich so zusätzliche Unterstützung sichern.
Eine weitere Möglichkeit: Streaming oder Content Creation gezielt ausbauen. Mit wachsender Reichweite steigen die Chancen, von Publishern für Beta-Tests oder Early Access-Versionen angefragt zu werden. Manche Streamer haben sich auf diesem Weg sogar eigene Einnahmequellen geschaffen, die weit über das klassische Game-Testing hinausgehen.
Dennoch bleibt der Weg in die Branche steinig. Feste Jobs sind rar und die Konkurrenz groß. Wer es ernst meint, braucht nicht nur Leidenschaft, sondern auch Durchhaltevermögen und einen langen Atem.
Was beim Arbeiten als Game-Tester bedacht werden sollte
Flexibilität gehört zu den größten Pluspunkten dieses Nebenjobs. Gerade im Studium, wo Vorlesungen und Prüfungszeiten wechseln, lässt sich das Testen gut an den eigenen Zeitplan anpassen. Viele Aufträge sind kurzfristig verfügbar, der Arbeitsort ist meist frei wählbar. Laptop aufklappen und loslegen – das klappt in vielen Fällen problemlos.
Allerdings: Die Verdienstmöglichkeiten sind ebenso schwankend wie die Verfügbarkeit der Tests. In manchen Monaten warten zahlreiche spannende Aufträge, in anderen kommt kaum etwas rein. Ein kalkulierbares Einkommen ist auf diese Weise kaum möglich.
Zudem sollten Zeitdruck und Deadlines nicht unterschätzt werden. Oft müssen Berichte innerhalb weniger Stunden oder am gleichen Tag geliefert werden. Wer sein Zeitmanagement nicht im Griff hat, kommt schnell in Bedrängnis. Auch die Arbeitsweise selbst bringt Tücken mit sich. Monotone Wiederholungen, um hartnäckige Bugs aufzuspüren, gehören zum Alltag. Ohne Ausdauer und Konzentration wird das schnell zur Geduldsprobe. Verzögerte oder unklare Auszahlungspraxen mancher Plattformen sorgen zusätzlich für Frust.
Wer dennoch am Ball bleibt, kann sich mit der richtigen Strategie und einem Schuss Leidenschaft durchaus ein schönes Nebeneinkommen sichern. Wichtig ist allerdings, sich die passende Plattform sorgfältig auszusuchen. Denn längst nicht jeder Anbieter vergütet fair und zuverlässig.
Zu guter Letzt darf der steuerliche Aspekt nicht vergessen werden. Bereits bei kleineren Beträgen lohnt es sich, die steuerliche Lage zu prüfen und sich gegebenenfalls beim Studentenwerk oder einem Steuerberater Rat zu holen. So lassen sich unschöne Überraschungen vermeiden.
Für Gaming-Enthusiasten mit dem nötigen Biss und einem Hang zu flexiblem Arbeiten bietet der Job als Game-Tester eine spannende Möglichkeit, das Hobby zeitweise zum Beruf zu machen. Wer weiß, vielleicht führt der erste kleine Test ja irgendwann doch in die große weite Welt der Games-Branche.