Als Student aber auch schon als Studieninteressierter stolpert man früher oder später über den Begriff der ECTS-Punkte oder auch „Credit Points“. Aber was ist das eigentlich und was bringen ECTS-Punkte? Was bedeutet das und woher kommt die Bezeichnung? Studihub klärt auf.
Was sind ECTS Punkte?
ECTS-Punkte bzw. Credit Points sind Leistungspunkte, die an Hochschulen und Universitäten im europäischen Raum vergeben werden. Sie sind ein internationales Maß für die Anerkennung von Studienleistungen. Die Abkürzung ECTS steht dabei für „European Credit Transfer System„.
ECTS-Punkte dienen dabei nicht zur einzelnen Bewertung von Leistungen und Klausuren, sondern sind gesamtheitlich ein Punktesystem, welches die Gesamtbelastung bzw. die gesamte Leistungserbringung eines Studierenden abbildet. Dazu gehören Prüfungen, Vor- und Nachbereitung der Lerninhalte, sowie Prüfungsvorbereitung und mit dem Modul im Zusammenhang stehende Aufwände.
1 ECTS Leistungspunkt steht dabei für eine Arbeitsbelastung von 30 Stunden. Anhand der jeweiligen Punkte, kann auch der Studienaufwand des jeweiligen Moduls errechnet werden.
Wenn ein Modul eines Studiums komplett abgeschlossen ist (bspw. durch Prüfungen oder Hausarbeiten), erhält man dafür die zuvor festgeschriebenen ECTS-Punkte.
Wie werden ECTS Punkte aufgeteilt?
Das ist von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich. Hierbei kommt es darauf an, wie die einzelnen Module innerhalb eines Semesters aufgeteilt sind. Zum Beispiel könnte das Modul „Betriebswirtschaftslehre“ in „BWL I (Grundlagen)“ und „BWL II (Vertiefung)“ aufgeteilt werden.
Das Modul „Betriebswirtschaftslehre“ (5 ECTS) gilt in diesem Beispiel aber erst dann als bestanden, wenn die nötige Gesamtanzahl der ECTS-Punkte durch die Addition beider Teilmodule BWL I (3 ECTS) und BWL II (2 ECTS) erreicht wurde.
Je nach Studiengang und Modul sind eventuelle Aufteilungen aber komplett unterschiedlich oder gar nicht erst vorhanden. Die jeweiligen Details und alle Informationen über die benötigte Anzahl an ECTS-Punkten kann den jeweiligen Modulhandbüchern der Hochschule entnommen werden.
Wie viele ECTS Punkte benötigt man pro Semester?
Im Normalfall werden pro Semester 30 ECTS Punkte vergeben. Diese setzen sich aus den einzelnen Modulen zusammen, die für das jeweilige Semester angesetzt sind.
Folgende Regel lässt sich dabei für jedes Semester festhalten:
1 ECTS-Punkt = 30 Arbeitsstunden
1 Semester = 30 ECTS-PUNKTE
1 Semester = 900 Arbeitsstunden
Wie viele ECTS Punkte benötigt man pro Studium?
Da die Regelzeit eines Bachelorstudiums mindestens 3, höchstens aber 4 Jahre beinhaltet, benötigt man dafür mindestens 180 und höchstens 240 ECTS-Punkte.
Bei einem Masterstudium werden zusätzlich mindestens 60 und höchstens 120 ECTS-Punkte benötigt. Für Bachelor- und Masterstudium insgesamt kann mit 300 ECTS Punkten gerechnet werden.
Was ist der Unterschied zwischen Credit Points und ECTS Punkten?
Es gibt keinen Unterschied. ECTS Punkte und Credit Points sind das gleiche. Im internationalen Raum wird häufig von „Credit Points“ gesprochen, bei uns in Deutschland ist aber eher die erstgenannte Bezeichnung geläufiger.
Seit wann gibt es ECTS Punkte?
ECTS-Punkte wurden im Rahmen des Bologna-Prozesses erstmalig 1989 eingeführt. Studienleistungen werden seit damals übergreifend an Hochschulen und im europäischen Bildungsraum gleichwertig anerkannt.
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank, das war sehr informativ!
Mit freundlichen Grüßen,
Elias