Welche Studiengänge haben den Abschluss „Bachelor of Education“? Welche Voraussetzungen und Vorkenntnisse werden benötigt, welche Studiengänge sind beliebt und wie lässt sich auf dem Abschluss aufbauen?
Bedeutung: Was ist der Bachelor of Education (B.Ed)?
Mit dem Bachelor of Education erlangt man den ersten berufsqualifizierenden Abschluss für das Lehramt. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass dieser Abschluss noch nicht ausreicht, um den Beruf des Lehrers an einer Regelschule auszuüben. Dafür muss sich erst ein entsprechender Masterabschluss anschließen. Die Studienzeit für den Bachelor of Education (B.Ed.) dauert sechs Semester, bzw. drei Jahre.
Wenn im Anschluss der Master angestrebt wird, verlängert sich die Studienzeit um weitere vier Semester auf fünf Jahre.
Was bedeutet die Abkürzung B.Ed.?
Kurz gesagt ist die Abkürzung B.Ed. lediglich die Kurzform des eigentlichen Bachelor-Titels. Diese Abkürzung wird gelegentlich als Ersatz zum ausgeschriebenen „Bachelor of Education“ oder zusätzlich dazu verwendet.
Bachelor of Education (B.Ed.): Grundlage für das Lehramt
Der Bachelor of Education hat das klassische Lehramtsstudium an den meisten deutschen Universitäten abgelöst. In den mittlerweile ausgelaufenen Studiengängen schlossen künftige Lehrer ihr Studium mit dem ersten und zweiten Staatsexamen ab. Zwischen diesen beiden Studiengängen lag das Referendariat, welches die praktischen Erfahrungen im Lehrberuf vermittelt.
Das Referendariat schließt sich heute an den Master of Education an. Erst nach dem Abschluss der drei Studienteile Bachelor of Education, Master of Education und dem Referendariat kann eine Lehrbefähigung für die Regelschule erteilt werden. Mit dem Bachelorabschluss erwirbt man also eine bedeutsame Grundlage für den dreiteiligen Ausbildungsweg.
Wahl der Fächerkombination und Schulform
Bereits zu Beginn des Studiums entscheidet sich der/die Studierende für eine Fächerkombination, die man nach dem Abschluss unterrichten möchte. Die Wahl dieser Fächerkombination hat eine große Bedeutung für die künftige Laufbahn als Lehrer/in. Eine Änderung der Fächerkombination ist nur am Anfang des Studiums im Rahmen eines Neigungswechsels möglich. Dies spielt vor allem dann eine wichtige Rolle, wenn man als Student Bafög oder Unterhalt von den Eltern bezieht.
Auch die Schulform, an der ein Lehrer später unterrichtet, wird bereits mit dem Beginn des Studiums gewählt. Die Studiengänge sind in folgende Lehrämter eingeteilt:
- Lehramt Grundschule
- Lehramt Grundschule mit dem Schwerpunkt Inklusion/Sonderpädagogik
- Lehramt Sekundarstufe I
- Lehramt Sekundarstufe II/Gymnasium
Es gibt Fächerkombinationen, die an den Schulen ausschließlich am Gymnasium unterrichtet werden. Dazu gehören beispielsweise Schulfächer wie Latein oder Altgriechisch. Wer Deutsch oder Mathematik als Studienfächer wählt, kann einen stufenübergreifenden Abschluss erwerben. Da Lehrer und Lehrerinnen mit und ohne Verbeamtung einen Tariflohn erhalten, wirkt sich die Wahl der Studiengänge direkt auf das Gehalt und die Jobs aus. Ein Lehrer am Gymnasium kann eine höhere Gehaltsstufe beanspruchen als ein Lehrer an einer Grundschule.
Da die Schulen den Kultusministerien unterstehen, gelten in jedem Bundesland andere Gesetze und Vorschriften. Diese betreffen das Gehalt, aber auch die Jobs und die Verbeamtung. Das Lehramtsstudium ist in allen Bundesländern anerkannt. Dabei spielt es keine Rolle, an welcher Universität das Studium aufgenommen wurde.
Bachelor of Education: Fächerkombination für späteren Beruf entscheidend
Nicht nur die Wahl der Schulform, sondern auch die Fächerkombination hat eine große Bedeutung für die späteren Jobs. Hier gilt in der Regel, dass die Berufsaussichten mit einer seltenen Fächerkombination steigen. Wichtig ist es aber auch, den eigenen Interessen zu folgen. Das Studium ist dann erfolgreich, wenn ein möglichst hohes Faktenwissen vorhanden ist und die Begeisterung für die Lerninhalte von Lehrer auf Schüler übertragen werden kann.
Beispiele für Fächerkombinationen beim Bachelor of Education (B.Ed.):
- Deutsch und eine Fremdsprache (Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch)
- Mathematik und Physik
- Biologie und Chemie
- Erdkunde und politische Bildung
Es sollte beachtet werden, dass nicht an jeder Universität alle Fächerkombinationen für den Bachelor of Education (B.Ed.) angeboten werden. Kombinationen von Fächern, die nicht miteinander verwandt sind, sind eher weniger gefragt und erhöhen deswegen die Chance auf eine Zusage bei der Bewerbung an der Hochschule bzw. der Universität. Beispielsweise sind das Kombinationen aus Mathematik und Deutsch oder Englisch und eine Naturwissenschaft.
Bachelor of Education: Gehalt und Jobaussichten
Allein mit dem Bachelorabschluss kann eine Lehrbefähigung nicht erworben werden. Wer nur diesen akademischen Grad erwirbt, kann zumindest an Volkshochschulen, in der Erwachsenenbildung oder in der Nachhilfe tätig werden. Auch im Zuge des Quereinstiegs gewinnt der Bachelor of Education an Bedeutung. Die Gehälter liegen im Schnitt bei 40.000 EUR jährlich und damit deutlich unter dem, was ein Lehrer mit Vollstudium verdient.
Wer später einmal an einer Schule unterrichten möchte, sollte deswegen den oben genannten, dreiteiligen Weg aus Bachelor, Master und Referendariat einschlagen.