Von der Angst vor Prüfungen – oder kurz: Prüfungsangst – sind mittlerweile viele Schüler und Studenten betroffen. Aber was hilft wirklich dagegen? Wir haben mal einige Tipps gesammelt, welche dir in Krisensituationen weiterhelfen können.
Prüfungsangst ist kein Tabuthema mehr, ganz im Gegenteil: Durch immer hektischer werdende Zeiten und den stets hohen Anforderungen an Schüler und Studenten, sind Prüfungsängste mittlerweile zum Alltag vieler Lernenden geworden. Solltest du dich deswegen schlecht fühlen oder dir deine Ängste peinlich sein – vergiss das! Vielen Leuten geht es so, der Schein trügt oftmals. Wichtiger erster Schritt: Habe keine Angst vor der Angst, sondern setze dich mit ihr auseinander.
Der Stress für viele Studierende steigt ins unermesslich Hohe, kurz bevor eine Prüfung bzw. Klausur ansteht. Zu viel Stoff für einen zu kleinen Zeitraum, zu viel wird vergessen, zu viel Angst vorm Versagen. Wenn einen der Stress und die damit verbundene Angst völlig blockiert, ist es ratsam, sich auf ein paar Hilfsmittel zu verlassen.
Prüfungsängste sind vielseitig
Prüfungsängste können zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Leben und in den verschiedensten Situationen stattfinden: Es muss nicht immer eine Klausur sein. Auch mitten im beruflichen Leben oder unter der Beobachtung wichtiger Personen tritt die Prüfungsangst oft ganz plötzlich auf.
Aber auch schon Wochen oder sogar Monate vor einem bestimmten Termin kann die Angst oftmals so groß sein, dass man nachts nicht schlafen kann oder einen stets negative Gedanken plagen. Auch regelrechte Angstzustände oder Panikattacken sind Begleiterscheinungen davon.
Prüfungsangst: Typische Symptome
Eine Prüfungsangst lässt sich meistens anhand bestimmter Symptome ausmachen. Es kann also sehr gut sein, dass du eines oder mehrere der folgenden körperlichen Symptome bei einer Prüfungsangst sehr gut kennst:
- Kopfschmerzen
- Bauchschmerzen
- Innere Unruhe
- Herzrasen, hoher Puls
- Übelkeit, Magenschmerzen
- Durchfall
- Häufiger Harndrang
- Schweißausbrüche und schwitzige Hände
- Zittern, Zitteranfälle
- Konzentrationsprobleme
- Regelrechte Angst- und Panikattacken
Die Prüfungsangst kann im schlimmsten Fall sogar zu Blackouts führen, das Gehirn steht so sehr unter Stress, das erlerntes Wissen nicht mehr abgerufen werden kann. Die Konzentration ist stark eingeschränkt – ganz egal, wie gut man bereits auf die Prüfung vorbereitet war.
Tipps gegen Prüfungsangst: Das hilft dagegen
Was hilft also nun gegen den Prüfungsstress und die damit verbundenen Symptome? Zu allererst: Es gibt kein Wundermittel, dass direkt helfen kann. Ebenso kommt es darauf an, wie stark ausgeprägt die Ängste sind und ob diese nur ab und zu mal, oder bei jeder Prüfung auftreten. Auf jeden Fall sollte man vorbeugen, um der Angst entgegenzuwirken.
Generell lassen sich diese Tipps empfehlen und jederzeit anwenden:
1. Entspannungstechniken
Ganz essentiell wichtig sind verschiedenste Entspannungstechniken. Prüfungsängste sind psychische Ängste, die sich in den oben genannten körperlichen Symptomen bemerkbar machen. Da unsere Psyche aber direkt mit unserem Körper verbunden ist und diese sich gegenseitig beeinflussen, lässt sich durch bestimmte Entspannungstechniken auch unser Stresslevel deutlich reduzieren.
Empfehlenswert sind hier die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, Yogaübungen, autogenes Training und EFT Klopfakkupressur. (Als Verfasser dieses Textes habe ich übrigens mit allen hier genannten Anwendungen bereits gute Erfahrungen gemacht. Solltest du Fragen dazu haben, hinterlasse einfach einen Kommentar am Ende des Beitrags!)
2. Regelmäßige körperliche Bewegung
Das wird oft unterschätzt. Dabei benötigt der Körper oftmals einfach ein Ventil um Stress und Ängsten einen Raum zu geben. Dazu eignet sich Sport oder sonstige, körperliche Anstrengung am besten. Du solltest versuchen, diesen regelmäßig in deinen Alltag zu integrieren. Das macht einen auf Dauer – nicht kurzfristig – definitiv lockerer im Umgang mit Alltagsproblemen, hält gesund und tut der Psyche gut.
Wenn es nicht gerade immer eine Stunde auf dem Laufband sein soll, wie wäre es mit einem regelmäßigen Spaziergang um den Block morgens bei Sonnenaufgang oder abends, kurz vor dem Schlafengehen? Mit der Lieblingsmusik im Ohr wirkt das absolut entspannend – garantiert.
3. Langfristige Vorbereitungen
Häufig tritt die Prüfungsangst auch immer dann auf, wenn man Sorge hat, nicht gut genug vorbereitet zu sein. Wer frühzeitig mit dem Lernen anfängt und sich Wochen vor der Klausur schon einen Lernplan zurechtlegt, erspart sich Stress aufgrund von Zeitproblemen. Auch gewinnt das Unterbewusstsein durch rechtzeitige Vorbereitung ein Stück weit mehr Sicherheit.
4. Die Erfahrung anderer
Mit Sicherheit sind schon viele Personen vor dir vor dem genau gleichem Problem gestanden – und genau aus dieser Erfahrung kannst du lernen. Höre dich im Umfeld einmal um oder erkundige dich im Internet, wie Personen mit ähnlichen Situationen umgegangen sind. Was hat Ihnen bei genau dieser Prüfung geholfen? War diese tatsächlich so schlimm wie befürchtet? Was hat anderen geholfen? Sich mit Gleichgesinnten auszutauschen hilft immer weiter und entschleunigt die Situation meist.
5. Spreche darüber!
Es ist immer sinnvoll, mit Personen über deine Probleme zu sprechen. Wenn dich die Prüfungsangst sehr im Griff hat, rede mit deinen Freunden, Eltern oder mit Leuten im Internet darüber. Ebenfalls kannst du vor der Prüfung auch beispielsweise zu einem Lehrer gehen und von deinen Problemen berichten.
Sage, dass du unter Prüfungsangst leidest und körperliche Symptome die Folge sein können. Wenn der Prüfer Bescheid weiß, kann er deine Sorgen meist gut einschätzen – außerdem weiß er dann Bescheid, falls etwas sein sollte. Die meisten Lehrer haben Verständnis für dein Problem, da diese schon viele tausende Schüler unterrichtet haben – sowas kommt also nicht selten vor.
6. Versagen ist kein Weltuntergang
Wichtig ist auch eine richtige Einstellung, die du gegenüber einer Prüfung hast. Klar mag diese wichtig sein und entscheidet vielleicht sinnbildlich gesprochen die Schlacht – aber noch lange nicht den Krieg. Prüfungen können immer wiederholt werden, Durchfallen oder eine schlechte Note sind zwar nicht schön, aber auch nicht schlimm. Ganz im Gegenteil: Es gibt zum Beispiel viele berühmte Persönlichkeiten, die ziemlich schlecht in der Schule waren oder ihr Studium abgebrochen haben. Mach dir keinen zu hohen Druck!
Langfristig etwas dagegen unternehmen
Wer oft Prüfungsängste hat, sollte diese längerfristig angehen und die oben genannten Tipps regelmäßig umsetzen und miteinander kombinieren. Nur so wird der Stress über einen längeren Zeitraum im Körper und der Psyche reduziert. Zur Reduzierung der Ängste gibt es kein Allerweltsmittel, das sofort anspringt und alle Probleme direkt in Luft auflöst.
Wer ernsthaft unter Prüfungsängsten leidet muss längerfristig daran arbeiten und kann – wenn es gar nicht mehr geht – ebenfalls psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen. Das ist schon lange kein Tabu mehr, sondern mittlerweile Standard bei vielen Personen, Schüler und Studenten – gerade auch im jungen Alter – die unter diversen Ängsten leiden und sehr anfällig für Stress sind.
Hast du noch weitere Tipps oder möchtest über das Thema diskutieren? Teile uns gerne dein Feedback oder deine Erfahrungen in den Kommentaren mit! Gerne helfe ich dir auch bei den hier angesprochenen Themen weiter! 🙂