Das Statistische Bundesamt hat im Frühjahr Zahlen zu Schulabgängerinnen und Schulabgänger mit Studienzulassung veröffentlicht. Laut Pressemitteilung ist die Zahl der Studienberechtigten dabei im Schnitt um 8,9 % Prozent zum Vorjahr gesunken. Weitere Details und die Bundesländer im Überblick haben wir im Folgenden zusammengefasst.
Zahl der Studienberechtigten sinkt um 8,9% Prozent
Im Jahr 2020 gab es in ganz Deutschland ca. 382.000 studienberechtigte Schulabgänger. Allerdings konnte das Statistische Bundesamt einen verhältnismäßig stärkeren Rückgang gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Betrachtet wurden dabei Schulabsolventen in der relevanten Altersgruppe zwischen 17 und 20 Jahren. Grund dafür sollen laut Pressemeldung die Kehrtwende zum 9-jährigen Gymnasium und der damit einhergehende, unvollständige Abiturjahrgang 2020 sein. Ausschlaggebend hierfür ist vor allem die Sonderentwicklung in Niedersachsen – dort hat sich die Zahl der Schulabgänger an allgemeinbildenden Schulen um insgesamt 80,9% zurückentwickelt.
Während fast alle Bundeslänger ansonsten einen leichten Rückgang an Studienberechtigten gegenüber dem Vorjahr verzeichnen konnten, legt Bremen mit einem Plus von 1,3% als einzige Ausnahme leicht zu.
Laut dem Statistischen Bundesamt beträgt im Jahr 2020 der Anteil der studienberechtigten Frauen demnach 53,7%, die studienberechtigten Männer bringen es dabei auf 46,3%.
Allgemeine und fachgebundene Hochschulreife vs. Fachhochschulreife
Während 78,6% aller Studienberechtigten ihren Abschluss durch eine allgemeine oder durch die fachgebundene Hochschulreife erlangten, schlossen 21,4% der Absolventen die Schule mit der Fachhochschulreife ab. 64,7% aller Absolventen schlossen dabei die Hoch- und Fachhochschulreife an einer allgemeinbildenden Schule ab, 35,3% hingegen an einer beruflichen Schule bzw. einer Berufsschule oder einem Berufskolleg.
Allgemeine/fachgebundene Hochschulreife (78,6%) | Fachhochschulreife (21,4%) | |
Anteil Männer | 49,3% | 50,7% |
Anteil Frauen | 54,9% | 45,1% |
(Quelle: Statistisches Bundesamt, Zahlen gelten für das Jahr 2020)
Auffällig hierbei ist, dass der Männeranteil bei der Fachhochschulreife mit 50,7% leicht überwiegt, während der Anteil an Frauen mit allgemeiner oder fachgebundener Hochschulreife mit 54,9% vergleichsweise höher ist. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich – wenn auch nur in geringfügigem Umfang – mehr Frauen die allgemeine Hochschulreife abschließen und sich eine knappe Mehrheit der Männer für eine Fachhochschulreife entscheidet.
Studienberechtigte im Jahr 2020: Bundesländer im Vergleich
Bis auf das Bundesland Bremen, haben alle restlichen Länder im direkten Vergleich einige Prozentpunkte gegenüber des Vorjahres verloren. In folgender Tabelle können die vorläufigen Ergebnisse nochmals genauer abgelesen werden. Für Baden-Württemberg und Niedersachen wurden bei der Absolventenanzahl an beruflichen Schulen die Ergebnisse des Vorjahres verwendet.
Bundesland | Anzahl an Absolvent*innen | Veränderung gegenüber dem Vorjahr |
Baden-Württemberg | 63.000 | – 4,0% |
Bayern | 55.000 | – 8,3% |
Berlin | 16.000 | – 5,2% |
Brandenburg | 11.000 | – 1,8% |
Bremen | 3.000 | + 1,3% |
Hamburg | 10.000 | – 1,6% |
Hessen | 31.000 | – 3,6% |
Mecklenburg-Vorpommern | 6.000 | – 0,8% |
Niedersachsen | 22.000 | – 49,4% |
Nordrhein-Westfalen | 95.000 | – 2,5% |
Rheinland-Pfalz | 20.000 | – 3,4% |
Saarland | 5.000 | – 11,1% |
Sachsen | 15.000 | – 1,9% |
Sachsen-Anhalt | 7.000 | – 1,1% |
Schleswig-Holstein | 15.000 | – 6,5% |
Thüringen | 8.000 | – 2,6% |
Zusammengerechnet wurden in Deutschland letztes Jahr ca. 382.000 Personen zum Studium zugelassen. Laut statistischem Bundesamt entfielen davon 320.000 Schüler auf die westlichen, 62.000 Schüler auf die östlichen (inklusive Berlin) Bundesländer.
(Quelle: Statistisches Bundesamt, Zahlen gelten für das Jahr 2020)