Im Laufe deines Studiums wirst du sicher das ein oder andere Mal etwas zitieren müssen. Die korrekte Angabe aller genutzten Quellen ist dabei absolut wichtig, um Punktabzug zu vermeiden und keinen Plagiatsvorwurf zu riskieren. Ganz besondere Relevanz bekommt das Thema „Zitieren“ dann spätestens im Zuge der Bachelor- und Masterarbeit.
Im Folgenden findest du alle nötigen Infos zur richtigen Zitierweise und zum Zitierstil an der IU. Ganz konkret geht es dabei um die Regelungen an der IU, welche die „APA Zitierweise“ als Standard etabliert hat.
Richtig Zitieren an der IU: Warum ist das wichtig?
Das korrekte Zitieren beim Studieren an der IU ist ein Thema, das vermutlich jeden von uns seit der Schulzeit verfolgt. Dafür gibt es gute Gründe:
- Das Vermeiden von Plagiaten: Wenn du fremde Gedanken, Texte oder Forschungsergebnisse ohne Quellenangabe übernimmst, gilt das als Plagiat. An der IU und allen anderen Hochschulen wird ein Plagiat als Täuschungsversuch gewertet, was bis zur Exmatrikulation führen kann. Die korrekte Kennzeichnung des geistigen Eigentums anderer verhindert weitreichende Konsequenzen.
- Wissenschaftliche Nachvollziehbarkeit: Durch die Angabe der Quellen können Leserinnen und Leser deine Gedankengänge besser nachvollziehen und den Aufbau deiner Arbeit nachvollziehbar und verständlich einordnen.
- Anerkennung des Urhebers: Durch korrektes Zitieren zollst du den Forschenden, deren Erkenntnisse du nutzt, den gebührenden Respekt und zeigst Anerkennung für ihre Arbeit.
- Stärkung der Argumente und Kennzeichnung der Eigenleistung: Wissenschaftliche Ausarbeitungen sind immer in Eigenleistung zu erbringen. Durch das Zitieren der Quellen zeigst du klar, dass du dich umfangreich mit einem Thema auseinander gesetzt hast und stärkst deine Argumentation mit Fakten.
Verschiedene Zitierweisen im Überblick
Prinzipiell lässt sich zwischen verschiedenen Zitierweisen unterscheiden, je nach Kontext und Institution werden andere Standards gefordert. An der IU Internationalen Hochschule wird übergreifend die APA-Zitierweise genutzt.
Zitierweise | Typische Fachgebiete | Merkmale | Beispiel |
---|---|---|---|
American Psychological Association (APA) | Psychologie, Sozialwissenschaften, Wirtschaft, Pädagogik | Autor-Jahr, im Text | (Müller, 2022, S. 15) |
Harvard-Zitierweise | Wirtschaft, Sozialwissenschaften | Autor-Jahr, im Text | (Müller 2022: 15) |
Deutsche Zitierweise | Geisteswissenschaften, Rechtswissenschaft (Jura) | Fußnotenstil | Müller, Max: Titel, Ort 2022, S. 15. |
Modern Language Association (MLA) | Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft | Kurzbeleg, im Text | (Müller 15) |
Chicago Manual of Style (Chicago) | Geschichtswissenschaft, Kunstwissenschaft | Autor-Jahr oder Fußnoten | (Müller 2022, 15) oder Fußnote |
Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) | Technik, Ingenieurwissenschaften | Nummeriert, im Text | [1] |
Vancouver-Stil | Medizin, Naturwissenschaften | Nummeriert, im Text | [1] |
Zitierfähige und zitierwürdige Quellen
Prinzipiell lässt sich zwischen zitierfähigen und zitierwürdigen Quellen unterscheiden.
Zitierfähige Quellen
Unter zitierfähig fallen alle Optionen bei denen der Autor vielleicht nicht klar ersichtlich ist, aber hinter der ein Wissenschaftsverlag steht. Derartige Quellen wie z.B. aus dem Gabler Wirtschaftslexikon dürfen für Definitionen und ähnliche Informationen genutzt werden. Die häufig konsultierte Webseite Wikipedia scheint zwar in Form und Inhalt wissenschaftlich zu sein, eine Urheberschaft ist aber nicht nachzuvollziehen und ist damit nicht zitierfähig.
Neben offensichtlich wissenschaftlichen Quellen, können auch Instagram-Posts, Blog-Beiträge etc. genutzt werden, sofern Autorenschaft und Verantwortung geklärt werden.
Zitierwürdige Quellen
Hierbei handelt es sich um hochwertige wissenschaftliche Quellen, welche nicht nur nachvollziehbar sondern auch vertrauensvoll sind. Derartige Informationen kannst du völlig bedenkenlos nutzen. In der Onlinebibliothek der IU findest du zum Beispiel viele verlässliche Quellen.
Jede Verwendung von fremdem geistigen Eigentum ist zu kennzeichnen – und zwar so, dass jedes Zitat nachvollziehbar ist und klar ersichtlich wird, woher einzelne Informationen stammen.
Zitieren an der IU: Welche Regeln gelten bei KI?
Mit Blick auf den voranschreitenden technologischen Fortschritt, stellt sich inzwischen natürlich auch die Frage, ob KI Tools im Zuge einer wissenschaftlichen Ausarbeitung verwendet werden dürfen. Je nach Institution variieren die Regelungen an dieser Stelle.
Es gilt hier Folgendes:
Erlaubt ist…
- Unterstützung durch KI Tools wie ChatGPT (Umformulieren, sprachliche Verbesserungen, etc.)
- Strukturhilfen, Ideenfindung und erste Gliederungen
- Rechercheanregungen finden
Verboten ist…
- Komplette Textabschnitte zu übernehmen und als geistiges Eigentum auszugeben
- KI als Quelle zu nutzen (Keine Zitate wie: „laut ChatGPT, 2025“)
Die Vorgaben der IU verlangen zudem, dass du offen kommunizierst, wenn KI genutzt wurde. Das kann beispielsweise in der Einleitung oder im Anhang erfolgen. Darüber hinaus musst du die wissenschaftliche Korrektheit natürlich immer noch selbst prüfen. Auch wenn KI-Tools eine nützliche Unterstützung sind, können Sie Fehler machen – gerade bei komplexen wissenschaftlichen Themen.
Fakt ist also, dass du zwar Künstliche Intelligenz unterstützend verwenden darfst – dennoch musst du die wissenschaftlichen Quellen selbst erschließen, deine Argumentation eigenständig führen und kannst du KI selbst nicht als valide Quelle nutzen. Um erste Eindrücke und einen Überblick zu sammeln kann sich der Einsatz lohnen, für die eigentliche Ausarbeitung ist er aber weniger geeignet.
Korrektes Zitieren an der IU: Zitieren im Text
Die genutzten Quellen werden sowohl direkt im Text in der Kurzschreibweise gekennzeichnet, als auch später im Literaturverzeichnis umfangreich aufgeführt. Bei der Kurzzitierweise im Text wird sowohl bei direkten, als auch bei indirekten Zitaten folgendes genannt:
- Nachname des Autors/ der Autoren
- Erscheinungsjahr
- Seitenangabe
Bei indirekten Zitaten kann es sein, dass sie sich nicht auf eine direkte Stelle im Originaltext beziehen. In diesem Fall genügt es, Nachnamen und Erscheinungsjahr zu nennen.
Der Autor wird in der Kurzzitierweise genannt und muss auch im Literaturverzeichnis aufgeführt sein. Bei Zitaten, die sich über mehrere zusammenhängende Seiten erstrecken (zum Beispiel S. 24–25), werden die erste und die letzte Seite mit einem Gedankenstrich angegeben. Bezieht sich das Zitat auf mehrere, nicht direkt aufeinanderfolgende Seiten, werden diese durch ein Komma getrennt (zum Beispiel S. 12, 34).
Hat deine Quelle keine Seitenzahlen, kannst du die zitierte Stelle einfach anders angeben. Bei Hörbüchern oder Videos nimmst du zum Beispiel einen Zeitstempel, bei E-Books im EPUB-Format das Kapitel. Wichtig ist, dass deine Angabe eindeutig ist und sich nicht verändert, damit man die Stelle leicht wiederfinden kann. Du kannst auch andere Merkmale nutzen oder sie kombinieren – Hauptsache, die Stelle ist klar auffindbar. Mach solche Angaben immer dann, wenn das Werk zu umfangreich ist, um die Stelle ohne Hinweis schnell zu finden.
Kapitelnummerierung | Nachname Autor, Erscheinungsjahr, Kapitel z.B. (Maier, 2020, Kap. 5.1) |
Absatz | Nachname Autor, Erscheinungsjahr, Absatz XY z.B. (Maier, 2020, Kap. 5.1, Abs 2) |
Bezeichnung eines Abschnitts (Vollständig) | Nachname Autor, Erscheinungsjahr, Abschnitt Vollständiger Titel des Abschnitts z.B. (Müller, 2021, Abschnitt Angaben zu rechlichen Grundlagen) |
Bezeichnung eines Abschnitts (Abgekürzt) | Nachname Autor, Erscheinungsjahr, Abschnitt „Titelanfang Abschnitt“ z.B. (Müller, 2021, Abschnitt „Zitieren im Text“ |
Verschiedene Formulierungsformen im Text
Grundsätzlich wird bei Im-Text-Zitaten zwischen zwei Formulierungsweise unterschieden. Beide sind beim richtig Zitieren an der IU formal korrekt, werden aber in verschiedenen Anwendungsszenarien empfohlen.
1. Quellenangaben in Klammern
Bei der ersten Variante, wird die gesamte Quellenangabe in Klammern gesetzt. Meistens findet sie sich am Ende eines Satzes oder Abschnitts und zeigt an, dass sich der jeweilige Inhalt auf diese Quelle bezieht, z.B.:
…eine einheitliche Definition besteht nicht (Berg, 2017,S. 76).
2. Nennung der Autoren im Text und restliche Quellenangabe in Klammern
Die zweite Option sieht die Nennung des Autors bzw. der Autoren im Text vor, während Erscheinungsjahr und Seitenzahl in Klammern gesetzt werden. Derartige Angaben finden sich oft am Anfang eines Satzes und ist besonders für die Zusammenfassung einer langen Quelle geeignet.
Hoffmann (2015, S.22) betont, dass … ODER Hoffmann (2015) betont, dass mehrere Argumente dafür sprechen (S.22).
Fußnoten und Sekundärquellen: Wann und wie werden sie angegeben?
1. Fußnoten
Besonders bei komplexen Themen, können Randbemerkungen und Erklärungen relevant sein. Sie sind zwar nicht dringend nötig um den Kontext zu verstehen, haben aber einen thematischen Bezug. Auch Übersetzungen von fremdspachigen Ausdrücken (ausgenommen Englisch) oder Copyright-Hinweise können im Zuge einer Fußnote, am Ende der Seite intergiert werden. Im Text wird mit hochgestellten arabischen Ziffern auf die Fußnote hingewiesen. Diese Ziffern sind über die ganze Arbeit hinweg durchnummeriert – du fängst also nicht auf jeder Seite von neuem bei 1 an.
Beispiel
Text:
Die ersten erfolgreichen Impfkampagnen gelten als Meilenstein in der weltweiten Gesundheitsversorgung und legten den Grundstein für moderne Impfprogramme, die ab den 1970er Jahren unter der Leitung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit umgesetzt wurden⁶. Besonders die Pockenimpfung⁷ trug dazu bei, diese Krankheit 1980 offiziell für ausgerottet zu erklären.
Fußnoten:
⁶ Die WHO startete 1974 das „Expanded Programme on Immunization“ (EPI), um Impfungen gegen sechs schwere Kinderkrankheiten weltweit verfügbar zu machen (Müller, 2010, S. 58).
⁷ Bereits Edward Jenner führte 1796 erste erfolgreiche Impfversuche gegen Pocken durch, die als Ursprung der modernen Impfmethoden gelten (Schmidt, 2005, S. 102).
2. Sekundärquellen
Du solltest es generell vermeiden, aus Sekundärquellen zu zitieren und stattdessen das „Erstschrifttum“ heranziehen. Sollte die Originalquelle wirklich nicht zugänglich sein, kannst du aber auf Sekundärquellen verweisen.
Wenn du eine Aussage übernimmst, die du nicht aus dem Original, sondern aus einer zweiten Quelle hast, musst du das auch so kennzeichnen. Im Text nennst du dann zuerst die ursprüngliche Quelle und schreibst dazu „zitiert nach“ und dann die Quelle, aus der du es tatsächlich hast. Im Literaturverzeichnis taucht aber nur die Quelle auf, die du wirklich benutzt hast — also die Sekundärquelle.
Beispiel
Im Text:
(Mustermann 1985, zitiert nach Müller 2020, S. 45)
Im Literaturverzeichnis steht dann nur:
Müller, Max (2020): Einführung in die Wissenschaftstheorie. 3. Auflage. Berlin: Wissenschaftsverlag.
IU Zitierleitfaden: Direkte Zitate
Auch direkte Zitate, also solche die im direkten Wortlaut übernommen werden, solltest du vermeiden. Ist der exakte Wortlaut wesentlich für die Arbeit oder besonders originell, kannst du natürlich darauf zurückgreifen. Achte aber darauf, dass deine Arbeit nicht nur aus lauter Zitaten besteht, die einfach aneinandergereiht sind. Wenn du Zitate nutzt, dann sollten sie immer sinnvoll in deinen eigenen Text eingebunden sein und deine Argumentation unterstützen. Einfach nur ein Zitat nach dem anderen ohne Verbindung zu deinen eigenen Gedanken wirkt nicht eigenständig und bringt keinen Mehrwert.
Direkte Zitate sollen deinen Text an den passenden Stellen ergänzen und deine eigenen Überlegungen stützen. Zitate oder Sprüche, die nur „dekorativ“ wirken und nichts zur wissenschaftlichen Argumentation beitragen, solltest du weglassen. Und ganz wichtig: Alles, was du zitierst, muss klar einer konkreten Quelle und Seite zugeordnet werden können – sonst ist es nicht zulässig.
Kurze direkte Zitate
Kurze direkte Zitate, mit bis zu 40 Wörtern kannst du, mit Anführungszeichen versehen, direkt in den Text integrieren:
Typ | Beispiel |
Zitat als vollständiger Satz | „Motivation ist der Schlüssel zur Leistungssteigerung in Unternehmen“ (Schneider, 2021, S. 88). |
Zitat am Satzanfang | „Motivation ist der Schlüssel zur Leistungssteigerung“ betont Schneider (2021, S. 88) in seiner Studie. |
Zitat mitten im Text | Schneider (2021) hebt hervor, dass „Motivation der Schlüssel zur Leistungssteigerung in Unternehmen ist“ (S. 88). oder Schneider (2021, S. 88) beschreibt „Motivation“ als zentralen Faktor der Leistungssteigerung. |
Geteiltes Zitat | „Motivation“ gilt laut Schneider (2021) als „der Schlüssel zur Leistungssteigerung in Unternehmen“ (S. 88). oder |
Lange direkte Zitate
Bei längeren Texten gilt eine leicht abgewandelte Regelung beim richtig Zitieren an der IU. Sollen mehr als 40 Wörter zitiert werden, sind diese als auf der linken Seite um 1,27 cm eingerückter Absatz zu formatieren. Zudem werden keine Anführungszeichen genutzt. Lange direkte Zitate fangen ebenfalls mit einem Großbuchstaben an und enden mit einem Punkt, daran schließen sich Quellenangaben an. Die Seitenzahl auf der das Zitat zu finden ist, wird in Klammern angegeben.
Beispiel:
Müller (2018, S. 112) erklärt, dass Reisende zunehmend personalisierte Erlebnisse suchen, was die Diversifizierung der Angebote und die Digitalisierung des Buchungsprozesses vorantreibt.
oder alternativ:
Reisende suchen zunehmend personalisierte Erlebnisse, was die Diversifizierung der Angebote und die Digitalisierung des Buchungsprozesses fördert (Müller, 2018, S. 112).
Weitere Regelungen bei wörtlichen Zitaten
Für direkte Zitate gilt zudem eine Reihe weiterer Regeln. Achte darauf sie einzuhalten um keine Probleme bei der Benotung zu bekommen:
- Bei wörtlichen Zitaten gilt Genauigkeit. Schreib- oder Grammatikfehler aus dem Original werden übernommen. Mit einem [sic] kannst du auf Fehler hinweisen.
Beispiel: „Die Umwelt ist das wichigste [sic] Thema unserer Zeit.“ - Der erste Buchstabe darf angepasst werden (groß oder klein), ebenso die Zeichensetzung am Satzende.
Beispiel: Original: „die Umwelt ist wichtig.“ → Zitat: „Die Umwelt ist wichtig.“ - Zitate im Zitat kennzeichnest du mit einfachen Anführungszeichen.
Beispiel: „Sie sagte: ‚Die Umwelt ist wichtig.‘“ - Zusätzliche Ergänzungen im Zitat setzt du in eckige Klammern.
Beispiel: „Die Umwelt [in Deutschland] ist wichtig.“ - Auslassungen von Wörtern oder Sätzen ersetzt du durch drei Punkte.
Beispiel: „Die Umwelt ist … unser gemeinsames Anliegen.“ - Hervorhebungen im Original (z. B. kursiv) kannst du weglassen, wenn du es mit [Hervorhebung weggelassen] kennzeichnest. Eigene Hervorhebungen markierst du mit [Hervorhebung d. Verf.].
Beispiel: „Die Umwelt ist wichtig [Hervorhebung weggelassen].“
Beispiel mit eigener Hervorhebung: „Die Umwelt ist wichtig [Hervorhebung d. Verf.].“ - Übersetzungen von Zitaten kommen in eine Fußnote. Englische Zitate müssen nicht übersetzt werden.
Beispiel (deutsches Zitat übersetzt in Fußnote):
Text: „Die Umwelt ist wichtig.“¹
Fußnote: ¹ „The environment is important.“ - Zitate aus Multimediaquellen oder Videos werden mit Zeitstempel angegeben, anstelle von Seitenzahlen.
Beispiel: (Muster, 2022, 00:03:15) - Zitate aus EPUB-E-Books (ohne feste Seitenzahlen) werden über Kapitel angegeben. Bei langen Kapiteln kannst du zusätzlich den Absatz nennen. Diese Regel gilt auch für Online-Vorabpublikationen.
Beispiel: (Muster, 2023, Kap. 4, Abs. 12)
Zitierstil an der IU: Indirekte Zitate
Indirekte Zitate beschreiben die häufigste Form der Zitation. Du übernimmst also Informationen bzw. Gedankengut aus einer Arbeit, stellst den Sachverhalt aber in eigenen Worten dar. Anführungszeichen werden nicht benötigt, stattdessen machst du die jeweiligen Passagen durch die Angabe der Quelle in Kurzschreibweise kenntlich.
Wenn du in einem Abschnitt mehrere Sätze schreibst, die sich alle auf die gleiche Stelle aus einem Werk beziehen, reicht es, die Quelle nur im ersten Satz anzugeben. In den Sätzen danach musst du die Quelle nicht nochmal wiederholen – das macht den Text einfach angenehmer zu lesen. Wichtig ist nur, dass trotzdem klar bleibt, dass du dich immer noch auf dieselbe Quelle beziehst. Wenn du dir unsicher bist, ob das eindeutig ist, kannst du die Quelle ruhig nochmal in dem Abschnitt nennen.
Sobald du aber einen neuen Absatz anfängst, musst du die Quelle wieder angeben, auch wenn du dort weiterhin dieselbe Stelle zitierst.
Weitere Zitationsregeln
1. Mehrere Autoren
Viele wissenschaftlicher Werke wurden von mehreren Autoren in Zusammenarbeit entwickelt. Bei zwei Verfassern werden die Nachnamen der beiden mit einem „und“ verbunden (Maier&Müller). Sind drei Autoren oder mehr involviert wird der zuerst genannte Namen mit dem Zusatz et al. angegeben (Hoffmann et al.)
Wenn es mehrere Werke gibt, bei denen die ersten zwei Autoren gleich sind und die auch noch im selben Jahr erschienen sind, dann nennst du einfach so viele Autoren, wie nötig sind, um die Werke auseinanderzuhalten. Alle weiteren Namen, wenn es mehr als vier Autoren sind, kürzt du dann ganz entspannt mit „et al.“ ab. (Müller, Schmidt, Becker & Klein, 2020a und Müller, Schmidt, Weber et al.)
2. Mehrere Werke
Wenn du auf mehrere Werke auf einmal hinweist, zum Beispiel um ein Argument zu untermauern, trennst du die Quellen einfach mit einem Semikolon und listest sie alphabetisch nach dem Nachnamen auf. Wenn von denselben Autoren/Autorinnen mehrere Werke dabei sind, sortierst du die nach dem Jahr – von alt nach neu – und trennst die Jahreszahlen mit einem Komma. Falls Werke ohne bekanntes Erscheinungsjahr dabei sind, nennst du die immer zuerst (Maier (o. J.); Maier, 2018, 2020; Schulz, 2019).
3. Autoren mit mehreren Werken in einem Jahr
Wenn du mehrere Werke von denselben Autoren aus dem gleichen Jahr zitierst, unterscheidest du sie einfach mit kleinen Buchstaben direkt hinter der Jahreszahl – also a, b, c und so weiter. Wenn das Veröffentlichungsjahr nicht bekannt ist, hängst du die Buchstaben mit einem Bindestrich an „n.d.“ (für „no date“) an.
Wichtig ist, dass diese Buchstaben-Zuordnung genau so auch im Literaturverzeichnis auftaucht. Welche Buchstaben die Werke bekommen, richtet sich nach der Reihenfolge, in der sie dort gelistet sind. (Becker, 2020a; Becker, 2020b oder Becker, n.d.-a; Becker, n.d.-b)
4. Autoren mit gleichen Nachnamen
Damit es nicht zu Verwechslungen kommt, solltest du bei verschiedenen Autoren, die denselben Nachnamen haben, den abgekürzten Vornamen dazuschreiben. Wenn aber mehrere Leute mit dem gleichen Nachnamen gemeinsam an einem Werk gearbeitet haben, musst du die Vornamen nicht extra nennen – da ist ja klar, dass es um das gleiche Werk geht. ( H. Müller, 2019; T. Müller, 2019 — aber: Müller & Müller, 2019)
5. Autoren mit besonderen Nachnamen
Bei Nachnamen mit Artikeln oder Präpositionen wie „von“, „van“ oder „de“ gibt es unterschiedliche Regeln, je nach Land und Sprache. In Deutschland wird das „von“ zum Beispiel meist nicht als Teil des Nachnamens betrachtet, daher würde man den Nachnamen ohne das „von“ nennen. Für wissenschaftliche Arbeiten an der IU kannst du aber alle solchen Nachnamen behandeln, als ob der Namenszusatz zum Nachnamen gehört. Dabei bleibt die Groß- und Kleinschreibung wie in der Quelle oder je nach Vorliebe der Person erhalten – außer, es handelt sich um einen Satzanfang.
6. Zitation der persönlichen Kommunikation
Je nach Art der Ausarbeitung sind Interviews, E-Mails, Gesprächnotizen etc. Bestandteil der Arbeit. Diese persönliche Kommunikation wird nur im Text und nicht im Literaturverzeichnis kenntlich gemacht. Achte darauf die jeweilige Erlaubnis einzuholen, wenn du Interviewpartner zitierst. Umfragen, E-Mail-Verkehr und ähnliches kann im Anhang beigefügt werden. Die Angabe im Text könnte wie folgt aussehen:
… (A.Müller, Leiter des Donauland Tourismus, persönliches Interview am 15.08.2022, siehe Angang XY)
Bei Experteninterviews musst du die vollständige Abschrift der Fragen und Antworten als Anhang beilegen (siehe Anhan …). Jedes Interview wird wortgenau transkribiert, nicht zusammengefasst. Nur irrelevante Stellen dürfen stichpunktartig gekürzt werden. Gib Namen der Beteiligten, Datum und Ort (oder „per Telefon“) an. Klarnamen nur mit Zustimmung, sonst anonym wie „Experte/Expertin A“.
7. Interviews in Zeitungen/Zeitschriften
Beziehst du dich auf ein Interview aus einer Zeitschrift oder Zeitung, zitierst du den Artikel wie gewohnt: Die Autoren des Artikels zählen, nicht die interviewte Person. Die kannst du aber gern im Text erwähnen, wenn du magst.
8. Institutionen als Autoren
Nicht immer ist der Autor bekannt. In solchen Fällen, kannst du die Institution als Quelle angeben. Bei Internetquellen wird die Webseite genannt. Hat ein Unternehmen oder eine Organisation eine Abkürzung, kannst du die beim ersten Zitat in Klammern dazusetzen. Steht der Name schon in Klammern, kommt die Abkürzung in eckige Klammern. Später reicht dann die Abkürzung. Im Literaturverzeichnis schreibst du den Namen immer komplett aus. Z.B.
Im Text: „Die Studie zeigt, dass der Klimawandel auch die Landwirtschaft stark beeinflusst (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit [BMU], 2021).“
Später im Text: „Laut einer weiteren Untersuchung des BMU (2023) hat sich die Situation verschärft.“
9. Zitate bei unbekanntem Erscheinungsdatum
Bei einige Quellen, insbesondere Internetquellen, ist kein Veröffentlichungsjahr zu finden. In diesem Fall integrierst du die Abkürzung „n.d“ was für nicht datiert steht.
10. Internetquellen zitieren
Internetquellen zitierst du wie Bücher oder Artikel: Im Text kurz, die volle Angabe kommt ins Literaturverzeichnis. Titel oder Link stehen nicht im Text. Wenn du nur allgemein auf eine Website hinweist, brauchst du keine Quelle anzugeben – nenn einfach die Institution oder Seite im Text und pack die Webadresse in Klammern dahinter.
Richtig Zitieren an der IU: Tabellen und Abbildungen
Tabellen und Abbildungen sind Bestandteil der meisten wissenschaftlichen Ausarbeitungen und werten die Arbeit inhaltlich wie optisch auf. Aber auch sie müssen für formale Korrektheit eine Quellenangabe tragen. Als Überschrift wird eine Bezeichnung des Inhaltes gewählt, halte dich dabei kurz und knapp. Zu Beginn der Beschriftung steht „Abb.“ bzw. „Tab.“ es folgt die jeweilige Nummer und der Titel.
Unterhalb der Abbildung bzw. Tabelle findet sich die Quelle nach folgendem Schema:
Quelle: ggf. Angaben zur Art der Erstellung, ggf. Quellenangabe in Kurzzitierform, ggf. Angaben zur Art der Lizenz
Art der Erstellung
Schauen wir und die einzelnen Punkte einmal genauer an. Die Art der Erstellung bezieht sich auf den Ursprung der Darstellung:
Selbst erstellte Darstellung/Tabelle z.B. aus den Ergebnissen einer Umfrage | Eigene Darstellung |
Nachgebaute Darstellung ohne Änderungen | Eigene Darstellung in Anlehnung an |
Nachgebaute Darstellung mit Änderungen | Eigene Darstellung (geändert) in Anlehnung an |
Darstellung eigenständiger Visualisierung von Inhalten aus der zitierten Quelle | Eigene Darstellung auf Basis von |
Screenshot/Bild einer Darstellung | Übernommen aus |
Nachgebaute Darstellung z. B. eine Tabelle, die aus Quelle übernommen wurde, wird nur mit Sekundärquelle angegeben | Eigene Darstellung in Anlehnung an … auf Basis von … |
KI generierte Abbildungen | Erstellt mit dem Prompt „…“ durch … |
IU Zitierweise: Quellenangabe in Kurzschreibweise
Jede Abbildung bzw. Tabelle die nicht selbst erstellt wurde, hat logischerweise ein Quelle. Diese muss in der Kurzschreibweise direkt bei der Darstellung selbst angegeben werden, wobei die gleichen Regel wie bei jeder anderen Quellenangabe auch gelten.
Selbst erstellte Abbildungen müssen nicht zusätzlich im Literaturverzeichnis angegeben werden, alle anderen Darstellungen schon!
Angaben zur Art der Lizenz
Wenn du Abbildungen oder Tabellen verwendest, die nicht von dir selbst stammen, prüfe immer, unter welchen Bedingungen die Nutzung erlaubt ist. Bei Bildern aus Datenbanken wie Getty Images, Shutterstock oder iStock musst du sicherstellen, dass sie unter einer Creative Commons- oder Public-Domain-Lizenz stehen. Ist das nicht der Fall, benötigst du eine kostenpflichtige Lizenz. Plattformen wie Pixabay erlauben oft die freie kommerzielle Nutzung, dennoch ist ein Quellenhinweis verpflichtend.
Cliparts erfordern in der Regel keine besondere Genehmigung, manchmal aber einen Hinweis auf die Lizenzart. Cliparts, die direkt aus Programmen wie Word oder PowerPoint stammen, kannst du ohne Quellen- oder Lizenzangabe verwenden.
Bei Screenshots von Abbildungen oder Tabellen ist meist eine Nutzungsgenehmigung erforderlich. Liegt diese nicht vor, kannst du die Darstellung selbst nachbauen. Eine Ausnahme gilt, wenn der Screenshot der Analyse oder Erläuterung dient, etwa bei Webseiten, Social Media oder Logos in einer wissenschaftlichen Arbeit. In diesem Fall ist kein Lizenzhinweis nötig, solange der Screenshot Teil deiner inhaltlichen Auseinandersetzung ist und nicht bloß der Gestaltung dient.